Ausbildungsdienst
Wie jeden ersten Freitag im Monat um 19:00Uhr, trafen sich gestern die Kameraden unserer Wehr zum Dienstabend. Zu Beginn des Dienstabends geht es immer um organisatorische Sachen: was ist im letzten Monat passiert, was liegt im kommenden an und was für Termine werden erwartet. Doch gegen 19:15 Uhr wurde der Dienst durch das Aufheulen der Sirene und dem Lautgeben der DME (digitale Meldeempfänger) unterbrochen. Folgender Alarmtext war zu lesen: 19376 Marnitz Bahnhofstraße/Alter Bahnhof/ EINSATZÜBUNG  VKU eingeklemmte Person.
Sofort wurden die Fahrzeuge besetzt und die Kameraden begaben sich zum "Einsatzort". Dort angekommen wurde sofort eine Lageerkundung durch den Zugführer und zwei Gruppenführerder Marnitzer Wehr eine Lageerkundung durchgeführt. Zwei PKW waren in den Unfall involviert: ein PKW lang kopfüber und ein weiterer auf der Seite, in beiden PKW waren jeweils eine Person, die über unterschiedlichste Verletzungen klagten. Nach einer kurzen Besprechung mit dem Einsatzleiter bagannen die Marnitzer Gruppe mit der technischen Hilfeleistung am PKW, mit dem Wissen dass sich die Kameraden aus dem Nachbarort bereit auf der Anfahrt befinden, ebenso ein RTW (Rettungswagen) des DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH .

Nach Ankunft der nachrückenden Kräfte übernahm die Freiwillige Feuerwehr Suckow sofort die Rettung der Person, aus dem Fahrzeug in Seitenlage und der Rettungsdienst begann mit der Versorgung der Verletzten in den PKW's.

Gemeinsam mit dem Rettungsdienst wurden die Pläne zur Rettung aus den Fahrzeugen konkretisiert, beim Fahrzeug in Dachlage wurde alles darauf hin geplant, das Dach zu entnehmen um die verunfallte Person auf diesem schonend aus dem PKW zu befreien. Wie die Rettung der Person aus dem Fahrzeug in Seitenlage von Statten gegangen ist, könnt ihr aud der Seite der Freiwillige Feuerwehr Suckow nachlesen.

In stätiger Rücksprache wurden am PKW in Dachlage, die Stabilisierung des Fahrzeugs vorgenommen und die Scheiben entfernt, doch um die anvisierte Vorgehensweise vorzubereiten, fehlte die Zeit, da der Zustand der verunfallten Person kritischer wurde. Nach Rücksprache mit dem Rettungsdienst wurde adhoc der Plan geändert und es wurde sich dazu entschieden zu Tunneln, das heißt es wurde den die Holme der B- und C-Säule des PKW durchtrennt, die Kofferraumklappe entfernt und mittels eines Teleskop-Rettungszylinder der Platz vergrößert,  so dass die Person mit unserem Rettungsbrett schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden konnte.

Während der Übergabe der verunfallten Person an den Rettungsdienst, bemerkte der Marnitzer Gruppenführer, dass aus einem dritten Fahrzeug abseits Flammen schlugen, sofort wurde ein Trupp mit einem Pulverlöscher geschickt um den Entstehungsbrand zu löschen. Kurz darauf wurde das Ende der Übung bekannt gegeben.

Während die beiden Gruppen aus Marnitz und Suckow die technische Hilfeleistung durchführten, behielt einer immer den Überblick unser Wehrführer der in dieser Übung die Funktion des Zugführers und Einsatzleiter besetzte.

Die Übungsziele wurden erfüllt, unteranderem das Arbeiten in Abschnitten und das Aufrechterhalten der Führungsstruktur auch die Kommunikation zwischen dem Rettungsdienst und der Feuerwehr war ein Kernbestandteil der Übung, denn nur wenn beide Organisationen wissen was der andere macht, ist auch bei einem Realeinsatz eine gute und effektive Rettung möglich.

Nach der Auswertung im Marnitzer Gerätehaus begaben sich alle Einheiten wieder zu ihren Standorten zurück.

Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die Organisation und Durchführung bedanken, bei dem Kameraden der  Freiwillige Feuerwehr Stolpe als Beobachter, der DRK Bereitschaft Parchim für die Stellung der Opfer, dem DRK Rettungsdienst Parchim Ludwigslust gGmbH und unserer Nachbarwehr aus Suckow für die klasse Zusammenarbeit.
Nur durch die gute Vorbereitung konnte unter fast realen Bedingungen geübt weren, mehrere Kameraden berichteten nach der Auswertung, dass sie relativ schnell "die Übung ausblendeten" und das Gefühl hatten bei einem realen Einsatz zu sein.